Das
"Da Alfredo" liegt im "Künstlerviertel", dem Kneipen- und
Gaststättenviertel von Böblingen. Gleich vorweg: "Da Alfredo" ist
keine Pizzeria, sondern ein Ristorante mit großer Karte (auf der
natürlich auch eine Pizza zu finden ist). Spezialität: frischer
Fisch. Aber auch ganz einfache Gerichte werden nach italienischer
Art besonders zubereitet. Alfredo ist bundesweit bekannt, denn hier
essen nationale und internationale Künstler nach ihren Auftritten in
der Sport- oder Kongresshalle. Selbst Thomas Gottschalk schlemmt
hier nach "WETTEN DASS..?" Sendungen aus Böblingen oder Stuttgart.
Der Treppenabgang zum "stillen Örtchen" ist voll mit Grüßen und
Widmungen. Wer Samstags zu "Alfredo" kommt und noch einen einzelnen
Platz sucht, findet ihn sicher bei "Il Professore Wilfried". Seit 12
Jahren ist er Stammgast und kennt jedes Gericht auswendig.
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Pavarotti ist der lebende Beweis, dass sich gute Musik und gutes
Essen hervorragend ergänzen. Viele Musiker, die in der Böblinger
Sporthalle auftreten, sehen das ähnlich und pilgern deshalb ins "Da
Alfredo" im Böblinger Künstlerviertel. Reinhard Mey, Ivan Rebroff,
die Kessler-Zwillinge und selbst Eros Ramazotti waren hier, wie man
auf hunderten von Fotos im Treppenabgang sehen kann.
Zu recht: Allein das Lesen der
zweisprachigen Speisekarte gleicht einem Gedicht. "La Crema di
Pomodoro" klingt einfach besser als "Tomatencremsuppe". Doch auch
geschmacklich werden wir nicht enttäuscht: Die "Linguini mare e monte"
sind mit frischen und wohlschmeckenden Pfifferlingen, Austernpilzen,
Shrimps, Calamares und Tomaten vermischt und von sieben Muscheln
flankiert. Die "Calamari alla griglia" offenbaren sich als
gebratener Tintenfisch-Korpus, der zusammen mit leckeren
Bratkartoffeln, Auberginenscheiben, Blumenkohl und Karotten gereicht
wird. Die "Pizza alla Rucola e Prossciutto di Parma" ist mit
frischen Cocktail-Tomaten, Rucola, Parmaschinken und gehobeltem
Parmesan flächendeckend belegt und vitaminreicher als erwartet. Ein
würdiger Abschluss und alle Spätfolgen wert ist das selbstgemachte
Tiramisu.
Die Inhaber bedienen aufmerksam, aber
unaufdringlich, haben auf Deko-Nippes dankenswerterweise verzichtet
und stattdessen mit Kachelofen und Holzbalken eine angenehme
Atmosphäre geschaffen. Hier würde sich auch Herr Pavarotti
wohlfühlen.
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Im gemütlichen Lokal im
Böblinger Künstlerviertel kann man sich ohne Reue kulinarischen
Exzessen hingeben. Ob Promis, Künstler auf Gastspielreise oder
Normalsterbliche, bei selbstgemachten Fettucine mit Flusskrebsen oder
einem herzhaften Filet in Gorgonzolasoße kann keiner widerstehen.
Der Gastro-Führer
"Stuttgart geht aus"
Wenn sich Gäste im
Ristorante Da Alfredo im Böblinger Künstlerviertel für
kleine Jungs oder Mädchen verabschieden und nicht gleich
wieder zurück bei Tisch sind, dann muss nicht gleich eine
Vermisstenanzeige aufgegeben werden. Eher dürfte auf dem Weg
zum stillen Örtchen die Fotogalerie illusterer Promigäste
zum eingehenden Studium eingeladen haben.
Roland
Emmerich hat hier schon gespeist, Frank Elstner und Thomas
Gottschalk, zu Zeiten, als in der mittlerweile abgerissenen
Sporthalle noch „Wetten dass …?“ aufgezeichnet wurde. Die
Stars kamen und gingen, Meister Da Alfredo blieb – und wir,
die wir schon vor zwei Dekaden hier einkehrten, sind uns
sicher: Wetten dass … es (wieder) schmeckt?!
Dass das
seit Beginn an unter gleicher Führung bestehende Lokal schon
ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, fällt in Bezug auf das
Mobiliar zwar auf, an Charm hat die leicht rustikale
Einrichtung jedoch nicht verloren. Als Appetitanreger gibt
es flambierte Jakobsmuscheln in einer cremigen
Tomaten-Shrimps-Sauce sowie Spagetti alla puttanesca. Den
Hauptgang bestreiten Lammkoteletts mit Rosmarin und
Scaloppina al Limone, beide jeweils mit Kartoffeln und
Spinat serviert. Die Gerichte sind liebevoll auf dem Teller
platziert, knusprig und zart das Lamm, wie erhofft
cremig-säuerlich die Kalbsmedaillons. Und sie sind gut wie
einst, als im Künstlerviertel noch der Bär steppte. Die
Böblinger Gastro- und Barmeile mag spürbar ruhiger geworden
sein, mit Da Alfredo aber verfügt sie über einen Klassiker
für Genießer."
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